Illustrationen aus der Zeit

ShadowOutOfTimeAller Guten Dinge sind drei! Ich kann nicht warten – wenn auch sträflich zu spät – auf den Blog „Golden Age Comic Book Stories“ hinzuweisen. Dort finden sich zum Beispiel auch Bilder zu Lovecrafts Geschichten aus den 30er Jahren! Eine wahre Fundgrube für Illustrationen aus der guten Alten Zeit der amerikanischen Groschenhefte!

(Dank geht diesmal an Ingo aka Randolph_Carter aus dem Cthulhu-Forum für diesen Tipp!)

(Das Bild stammt von Wikipedia, findet sich unter obigem Link allerdings wesentlich höher aufgelöst.)

Stephen Kings N als Comic

Die sehr cthuloide Geschichte N aus Stephen Kings Storysammlung Sunset (siehe auch hier und hier) wird als Comic erscheinen. Der Hardcoverband wird laut Amazon.com am 29. Oktober bei Marvel erscheinen.

Mir hat die Kurzgeschichte wirklich gut gefallen und auch die animierte Miniserie war sehr atmosphärisch. Aber ob es sich lohnt daraus noch einen Comic zu machen? Mal abwarten ob der Comic mehr zu bieten hat als die Flash-Animationen. Ob es eine deutsche Übersetzung geben wird ist noch nicht klar. Gefunden hab ich die Meldung übrigens auf der größten deutschen Stephen King Seite in ihren King News.

M – Eine Stadt sucht einen Mörder

Immer muss ich durch Straßen gehen, und immer spür ich, es ist einer hinter mir her. Das bin ich selber!
Peter Lorre als namenloser Mörder M

Der Filmklassiker von Fritz Lang ist nun bei CrossCult als Comic erschienen:

Fritz Langs erster Tonfilm aus dem Jahre 1931, M – Eine Stadt sucht einen Mörder, gilt als Meilenstein des expressionistischen Kinos und als eines der bedeutendsten Werke des deutschen Films. Peter Lorres Darstellung des wahnsinnigen Kindermörders, der eine deutsche Großstadt in den 20er Jahren in Aufruhr versetzt und nach einer erfolglosen Treibjagd durch die Polizei von den versammelten Kräften der Unterwelt-Kartelle zur Strecke gebracht wird, ist eine der packendsten schauspielerischen Leistungen des jungen deutschen Kinos.

Der US-amerikanische Comic-Künstler und Illustrator Jon J. Muth („Sandman: Das Erwachen“) hat aus der kinematografischen Vorlage eine gleichermaßen betörend schöne und verstörende Graphic Novel gemacht. Die kollektive Paranoia, den beseelten Ton, der sich als Quasi-Protagonist in Form von Abzählreimen, der emblematischen Melodie, die der Mörder auf der Suche nach neuen Opfern summt, des verängstigte Geschnatters der besorgten Bürger und der wütenden Kakophonie der Stimmen der Unterwelt-Häscher manifestiert, die Darstellung einer denunziatorischen, verschreckten Gesellschaft am Vorabend der Machtübernahme der Faschisten und die kühl distanzierte Inszenierung im Stil der „Neuen Sachlichkeit“– das alles überträgt Muth in seinem grafischen Stil aus verblasst verfremdeten Fotorealismus in das Medium Comic und erweitert den filmischen Stoff um neue bildliche und narrative Tiefen.

Ein Graphic Novel-Meisterwerk, das zum ersten Mal vollständig und in edler Hardcover-Aufmachung auf Deutsch erhältlich ist.
M – Eine Stadt sucht einen Mörder
von Jon J. Muth, nach einem Film von Fritz Lang
16×24, Hardcover, vierfarbig, 192 Seiten, Euro 25,00

Bisher habe ich den Band nicht, aber die Leseproben machen auf alle Fälle Lust auf mehr. Gerade für die Fans der 20er Jahre bietet die düstere Darstellung der Großstadt bestimmt einige gute Ansatzpunkte für Szenenbeschreibungen im Spiel.

Willkommen im Worlds' End

„Für dich und mich und alle tapferen Männer, mein Bruder“, sagte Wayne in seinem seltsamen Singsang, „wird guter Wein ausgeschenkt im Gasthaus am Ende der Welt.“
– G.K. Chesterton
Der Napoleon von Notting Hill (1904)

Es war ein sonniger Freitag als ich dem örtlichen Comicladen einen Besuch abstattete. Die neue Ausgabe des Sandman sollte dort auf mich warten. Ich weiß nicht mehr, wie ich es geschafft habe dem Sirenengesang der anderen Versuchungen (Umbrella Academy, Hellboy, V wie Vendetta) zu widerstehen, aber schließlich kam ich, um 19,95€ ärmer und um Sandman Ausgabe 8 reicher, daheim an.

Ich möchte hier gar keine Rezension über Worlds‘ End abliefern und normalerweise hat das alles auch sehr wenig mit Cthulhu zu tun, doch in Worlds‘ End gibt es eine Geschichte die auf Motiven von H.P. Lovecraft beruht und dabei eines meiner liebsten Themen aufgreift: Städte.

Bevor ich Eine Geschichte aus zwei Städten kurz vorstelle, gibt es einen kleinen Überblick über Worlds‘ End insgesamt: Brant und Charlene sind auf dem Weg nach Chicago, doch in der Nacht kommt ihr Wagen von der Straße ab. Durch einen schrecklichen Schneesturm im Sommer suchen die beiden verletzten nach Hilfe. Sie stoßen auf das Gasthaus Worlds‘ End, das von seltsamen Gestalten (Tote, Elfen, Zentauren, Menschen aus allen Zeiten) bevölkert ist, die sich die Zeit bis zum Ende des Sturmes mit Geschichten vertreiben. Und gleich die erste Geschichte ist jene die ich vorstellen möchte.

Neil Gaiman schrieb in seiner Einleitung zu The Dream Cycle of H. P. Lovecraft: Dreams of Terror and Death:

There’s something about Lovecraft’s fiction, about his worlds, that is oddly alluring for a writer of fantasy and horror. I’ve written three Lovecraftian stories: one obliquely, in Sandman–a quiet,dreamlike story (it’s the first story in the World’s End collection. You can tell it’s Lovecraftian, because I use the word „cyclopean“ in it).

Wovon handelt nun diese kleine Kurzgeschichte? Jeder der die Geschichte noch selbst lesen möchte (und ich würde das wirklich empfehlen), sollte vielleicht jetzt aufhören. Ich werde nicht die gesamte Geschichte wiedergeben, doch kann der Lesegenuss geschmälert werden, wenn schon gewisse Dinge vorab verraten werden. Darum erfolgt das Weiterlesen nun auf eigene Gefahr! Alle Zitate stammen direkt aus der achten Ausgabe von Sandman: Worlds‘ End (deutsche Übersetzung von Panini):

Unser Protagonist ist einer dieser freundlichen Tagträumer, der sich manchmal für seine Gedanken schämt:

Morgens las er in der U-Bahn immer die Zeitung, und er fragte sich, was geschehen würde, wenn der Waggon plötzlich auf einen anderen Planeten versetzt würde: Wie lange würden die Fahrgäste brauchen, bis sie miteinander zu sprechen anfingen, wer würde sich in wen verlieben, wer würde aufgefressen im Falle, dass die Vorräte ausgingen.

Während seiner Mittagspause macht er ausgedehnte Spaziergänge durch seine Stadt:

Robert betrachtete die Stadt als riesengroßes Juwel, und die winzigen Momente der Realität die er in seinen Mittagsstunden fand, als geschliffene, glitzernde Facetten des Ganzen.

Eines Tages verpasst Robert den Zug nach Hause und er ist gezwungen zu warten. Vielleicht schlief er dabei ein, vielleicht auch nicht, doch er wurde aufgeschreckt durch den einfahrenden Zug, der keiner U-Bahn ähnelte die Robert je zuvor gesehen hatte. Uns Tagträumer steigt ein und begegnet einer uns sicherlich schon bekannten Gestalt:

Er stand einsam in dem Abteil, das Robert betreten hatte: Ein bleicher Mann mit wilden schwarzen Haaren, der einen langen schwarzen Mantel trug.

Und nein, es ist nicht Neil Gaiman persönlich der da steht, auch wenn die Ähnlichkeit oft verblüffend ist. Es ist Dream, einer der Ewigen der mit Robert ein kleines Stück Weg gemeinsam zurücklegt. Doch schweigsam und unheimlich wie der Herr der Träume ist, bekommt es Robert mit der Angst zu tun und stolpert beim nächsten Halt aus dem Zug hinaus. Er findet sich in der Stadt wieder, die im seltsam vertraut und doch fremd erscheint:

Robert eilte durch die Stadt – falls es noch die Stadt war, denn darüber war er sich nicht im Klaren.

Und er ist nicht allein:

Es gab auch andere, eigenartige Menschen in der Stadt, doch es waren kurzlebige, flüchtige Erscheinungen, die aufblitzen und verschwanden.

Diese Stadt erscheint völlig aus der Realität losgelöst. Zeit und Raum spielt hier keine Rolle. Alles scheint ein verzerrtes Echo der wirklichen Stadt zu sein. Robert verliert sein Zeitempfinden und irrt weiter durch die Straßen, bis er über dem silbernen Fluss eine Brücke entdeckt, von der aus er die gesamte Stadt überblicken kann.

Dort begegnet er einem Mann der eine Vermutung hat:

Vielleicht ist die Stadt ein Lebewesen, schließlich hat jede Stadt ihre eigene Persönlichkeit. Los Angeles ist nicht Wien. London ist nicht Moskau. Chicago ist nicht Paris. Jede Stadt ist eine Ansammlung von Leben und Gebäuden und hat eine eigene Persönlichkeit.

Und weiter?

Und wenn eine Stadt eine Persönlichkeit hat, hat sie vielleicht auch eine Seele. Vielleicht träumt sie.

Ob der Alte Recht behält und ob Robert tatsächlich nach hause findet, erlebt der Leser auf den folgenden Seiten, während die beiden durch die Stadt wandern:

Über ihnen türmten und erhoben sich gewaltige Zyklopenwände. Lichter flackerten an und aus in entfernten Gebäuden. Als würden sie in einem unsicheren Code Botschaften für einen fernen Beobachter buchstabieren.

Doch ob Robert es letztendlich schafft und was aus dem alten Mann wird, soll hier nicht verraten werden. Ich glaube ich habe eh schon zu viel von der Geschichte offenbart. Sandman 8 lohnt sich wie alles von Neil Gaiman und ich kann nur sagen: Schaut euch den Sandman an, beginnt bei Band 1 und ihr werdet es nicht bereuen. Danke an Tom der mich vor einiger Zeit auf diese geniale Serie aufmerksam gemacht hat. Ich schließe den Artikel mit den Worten von Mr. Gaheris, dem Erzähler der sich im Worlds‘ End mit Eine Geschichte aus zwei Städten die Zeit bis zum Abflauen des Sturms vertrieb:

Seither ist mir in Städten etwas unbehaglich.

Lovecraft im Kino

Variety meldet, dass sich Universal Pictures die Filmrechte des Comics The Strange Adventures of H.P. Lovecraft (siehe hier) gesichert hat:

Universal and Imagine Entertainment are gearing up for „The Strange Adventures of H.P. Lovecraft.“

The studio has bought the film rights to Image Comics‘ graphic novel, with the project a potential directing vehicle for Ron Howard. The book bows April 8.

U sparked to „Lovecraft“ because its take on classic horror fits in well with the studio’s library of monster fare featuring Dracula, Frankenstein, the Mummy and the Wolf Man, the last of which is being brought back to the bigscreen later this year.

Created by Mac Carter and Jeff Blitz, book borrows elements from Lovecraft’s life, such as his family’s struggle with mental illness and his own bouts with writer’s block, and transforms the young writer’s darkest nightmares into reality when he comes across a book that puts a curse on him and lets the evils he conjures up loose on the world.

Lovecraft, who died in 1937, is considered one of the most influential horror writers of the 20th century.

Carter, a commercial director, will pen the script and serve as executive producer alongside Blitz.

Carter and Blitz both helmed commercials for Anonymous Content, working on spots for such clients as McDonald’s, Yahoo, Coca-Cola and Toyota. Carter has since gone solo and has helmed more than 100 ads for clients.

Imagine’s Brian Grazer and Howard are producers. David Bernardi, shingle’s senior VP, and director of development, Chris Wade, will serve as co-producers.

Image Comics also publishes the popular „Spawn“ books, as well as „Witchblade,“ „WildC.A.T.s,“ „The Walking Dead“ and „Youngblood.“

The Strange Adventures of H.P. Lovecraft

Ein neuer Comic um den Cthulhu-Mythos und mit H. P. Lovecraft als Helden ist auf dem Weg zu uns. Im April wird es soweit sein, dann erscheinen The Strange Adventures of H.P. Lovecraft:

Toiling away as a timid and eccentric writer of pulp horror stories, H.P. Lovecraft, is powerless in the world… in love with a girl who doesn’t love him back, mired in a profession that inspires no respect and frozen in the grip of a terrible writer’s block. Until one day when everything changes. Lovecraft comes in contact with an ancient book that passes onto him an insidious curse: whenever he sleeps, his darkest nightmares come true and are loosed on the world. Suddenly, this shy and bumbling writer becomes both an unwitting god of destruction and the only man who can fight the wickedness he unleashes. It’s a fantastical revision of the life and work of H.P. Lovecraft, a story in the mold of the classic Universal horror movies. A weird tale indeed.

Und es gibt sogar einen hübschen Trailer mit einigen Previews zu den Zeichnungen:

Weitere Infos gibt es auf der Homepage der Macher und in ihrem Blog namens Yog Bloggoth.